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Samstag, 01.10.: Avignon - St. Jean du Gard

Samstag, 01.10.: Avignon - St. Jean du Gard

In Avignon steige ich mit zwei weiteren Mitreisenden am Ufer der Rhone aus dem Bus, der Rest der Truppe fährt weiter nach Herault. Es ist trotz Sonne nicht gerade warm an diesem Morgen, was mich etwas irritiert. Mit Südfrankreich assoziiere ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen immer auch Wärme. Nun denn, es ist Oktober, da muss ich durch!

Ich bereite Rad und Gepäck vor, eine halbe Stunde später sitze ich bereits im Sattel und strampele mir die lange Busfahrt aus den Beinen. Früh am Samstag ist es im Rhônetal noch ruhig. Auf der sonst so stark befahrenen Strasse sind heute glücklicherweise kaum Lastwagen unterwegs. Erst entlang der Rhône, dann durch hügeliges Gelände komme ich zügig voran und erreiche am späten Vormittag den alten Aquädukt Pont du Gard.

Mittlerweile ist die Kühle des Morgens einer wohltuenden mittäglichen Wärme gewichen, so dass Radeln zum Genus wird. Nach einem kurzen Verpflegungsstopp in der Boulangerie folge ich dem Verlauf des Flusses Gardon, ohne das Gewässer jedoch überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Die eigentliche Schlucht des Flusses ist nur zu Fuß passierbar. Die Strecke verläuft auf wenig befahrenen Nebenstrassen durch kleine Dörfer, abgeerntete Äcker und Weinfelder. Das Streckenprofil ist nicht sehr anspruchsvoll und ich komme zügig voran.

Anduze, das Tor zu den Cevennen

Ich erreiche am Nachmittag Anduze, das Tor zu den Cevennen. Steile Felsen und Wald kündigen die nahen Berge an. Ab hier folge ich direkt dem Flusslauf des Gardon bis ich schließlich in St. Jean du Gard ankomme. Bei der Suche nach einem Campingplatz wird mir allerdings schnell klar, dass die Saison vorbei ist: Die Plätze hier sind dicht! Da muss ich wohl improvisieren…

Ich radele weiter flussaufwärts und halte Ausschau nach einem geeigneten Platz für die Nacht. An der Abzweigung zur Höhenstrasse finde ich überraschenderweise doch einen einfachen Zeltplatz. Der ist zwar auch nicht mehr bewirtschaftet, aber das Gelände ist noch zugänglich. Dort baue ich mein Zelt auf. Die abendliche Dusche fällt etwas kürzer aus als sonst, denn der Strom ist bereits abgeschaltet, das Wasser ist demzufolge rattenkalt. Was uns nicht tötet, härtet ab!

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