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Montag, 03.10.: Florac - La Maléne - Florac

Montag, 03.10.: Florac - La Maléne - Florac

In der Nacht hat es heftig gestürmt. Der Himmel sieht am Morgen wolkenzerfetzt aus. Gemütlich ist etwas anderes. Nach kurzer Überlegung, was zu tun ist, entscheide ich mich für eine Tagestour ohne Gepäck in die Tarnschlucht.

Ich ziehe mir warme Klamotten an und folge zunächst ein kleines Stück der Route Nationale. Durch die eigentliche Schlucht führt nur eine schmale Strasse. Im Sommer reiht sich hier Wohnmobil an Wohnmobil, aber jetzt bin ich hier nahezu allein. In den wenigen kleinen Dörfern ist alles dicht, die Saison ist vorbei.

Landschaftlich ist die Schlucht ein Genuss, der Wald beginnt sich herbstlich zu verfärben. Ein wolkenverhangener Himmel und diverse Regenschauer wollen aber keine rechte Urlaubsstimmung bei mir aufkommen lassen. Ich folge der Tarnschlucht bis La Maléne.

Hier verlässt eine schmale steile Serpentinenpiste das Tal und führt mich hinauf zur Hochfläche des Causse Méjean. Die aussichtsreiche Serpentinenpiste macht Spaß. Oben auf der Hochfläche herrscht ein völlig anderes Landschaftsbild: Eine weite offene Fläche mit steinigen Äckern und kleinen Nadelwäldern prägt die Szene. Ein eisiger Wind lässt mich frösteln. Die Wälder sind im Jahr 2003 von ausgedehnten Bränden zerstört worden. Die verkohlten Stümpfe verstärken den trostlosen Eindruck erheblich. Große Forstmaschinen sind zur Zeit damit beschäftigt, die verkohlten Waldreste zu roden und zu schreddern.

Serpentinen bei La Maléne über dem Tarn

Einige kalte Regenschauern später erreiche ich den Rand der Hochfläche. Der Blick hinunter nach Florac lässt mich auf eine schöne Abfahrt hoffen. Der Hauptkamm der Cevennen ist in den dichten Wolkenpaketen allerdings kaum auszumachen. Die Abfahrt entpuppt sich dann auch als schöne Strecke. Kurvenreich und steil geht es durch Wäldchen und Weideland abwärts.

Unten in Florac ist es aber kaum nennenswert angenehmer als oben auf der Hochfläche - es ist kalt und regnerisch! Etwas gefrustet frische ich meine Nahrungsvorräte auf und ziehe mich früh in den Schlafsack zurück. Selbst das Bier will bei diesen Temperaturen nicht so recht schmecken.

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