Extremadura und Portugal

Korkeichen, Hitze und einsame Straßen

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Ruhetag (Dienstag 01.07.2003):
Lissabon

Der Turm von Belém am Tejo

In der Innenstadt gibt es kurioserweise kaum Läden, in denen man Dinge für den täglichen Bedarf kaufen kann. Brot, Käse, Obst und Bier gehen zur Neige. So mache ich als erstes am frühen Morgen einen Abstecher vom Campingplatz zum nahen "Jumbo"-Supermarkt auf der "grünen Wiese", bzw. neben dem Autobahnkreuz und versorge mich mit dem nötigsten.

Nach dem üppigen Frühstück fahren Gilles und ich mit dem Bus nach Belém hinunter und schauen uns das imposante Kloster der Jeronimo-Bruderschaft an. Die im manuelinischen Stil erbaute Anlage wirkt wie die dekorativ verspielte Weiterentwicklung der strengen Gotik. Der Innenhof mit seinen reich verzierten Arkadenbögen hat mich besonders beeindruckt.

Gilles muss zurück zum Camp, um sein Klamotten zu packen. Morgen geht's für ihn heim nach Kanada. Ich lustwandele weiter zum Denkmal der Entdecker, welches direkt am Ufer des Tejo errichtet ist und an all die zahlreichen Haudegen erinnern soll, die sich von hier aus die neue Welt untertan gemacht haben.

Der Turm von Belém, das Wahrzeichen dieses Stadtteiles, steht unweit am Flussufer. Belém ist weitläufiger als die enge Innenstadt und eine deutliche Spur ruhiger. Neben dem Palast des Präsidenten gibt's an der Straßenecke ein Café mit leckerem Kuchen, an dem ich nicht ungeschoren vorbei komme!

Von hier aus ist es nicht mehr weit in das oben am Hang gelegene jüdische Stadtviertel Ajuda. Allzu beeindruckend finde ich das aber nicht, die Bausubstanz ist zum Teil äußerst marode. Ich komme auf diesem Weg schnell höher, und so entscheide ich mich weiter zu gehen zum Berg Mon Santo. Hinweisschilder verkünden einen Miradouro, einen Aussichtspunkt, an. Als ich den erreiche, bin ich aber etwas enttäuscht, die Blickachse in Richtung Stadtzentrum und Tejobrücke ist vollständig durch hohe Bäume blockiert. Lediglich im Norden sind die Gewerbegebiete, Vororte und das Autobahngewirr überschaubar, in der Ferne kann man die Serra da Sintra sehen.

Vom Mon Santo finde ich einen Weg durch den Wald, der direkt zum Zeltplatz hinab führt. Mit Gilles quatsche ich noch lange über sein Touren, er schwärmt von Neuseeland!


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