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Montag, 13.09.: Les Salles - Manosque

Montag, 13.09.: Les Salles - Manosque

In Les Salles ist die Hauptsaison bereits vorbei. Das merken wir, als wir am Morgen ausgehungert Proviant kaufen wollen und der Supermarkt aber erst um 9 Uhr öffnet. Also muss ersatzweise die Boulangerie herhalten. Croissant und Pain au chocolat reichen aus für's erste Frühstück.

Die Strecke nach Aups ist breit ausgebaut und daher zum Radeln zunächst nicht allzu spannend. Das ändert sich aber, als wir einen kleinen Pass überqueren und die letzten Kilometer nach Aups kurvenreich durch Wald bergab sausen. Im Ort machen wir Pause. Da sich Bernhard in Aups einen Ausflug in die französische Küche gönnen will, mir jedoch bei dem traumhaften Wetter der Sinn nach Radeln steht, trennen sich für heute unsere Wege. Wir verabreden uns für den Abend in unserem heutigen Etappenziel Manosque.

Die Strasse nach Montmeyan verläuft fast eben entlang des Südhanges eines kleinen Höhenzuges. Weinfelder und verschlafene Orte säumen den Weg. Ich komme flott voran. In Montmeyan biege ich ab, um noch einmal einen Abstecher entlang des Unterlaufes des Verdon zu machen.

Esparron-de-Verdon

Quinson liegt idyllisch am aufgestauten Verdon. Hier zweige ich ab auf eine schöne Nebenstrasse in Richtung Esparron-de-Verdon. Durch lichten Wald führt der Weg kurvenreich bis ich eine Hochfläche erreiche. Auch hier dominiert der Weinanbau. Eine flotte Abfahrt bringt mich in den Ort Esparron. Dieses Kleinod liegt direkt am Ufer eines weiteren Verdon-Stausees. Das Wasser ist glasklar, der See ist von Wald umgeben und lädt zum Urlaubmachen ein. In den Hügeln um den See liegen verstreut Ferienhäuser. Ich radele weiter auf der einsamen Strasse, die zunehmend Achterbahnqualitäten bekommt.

Kurz vor dem Kurort Greoux-les-Bains lande ich auf einer etwas stärker frequentierten Strasse. In der Stadt mache ich Pause und gönne mir ein paar kalorienreiche Backwaren aus der Boulangerie. Das gibt Kraft für den letzten Buckel, der mich nun noch von Manosque trennt. 150 Höhenmeter rauf und hinten wieder runter ins Durancetal lege ich schnell zurück.

Im Durancetal ist dann leider Schluss mit der Beschaulichkeit. Autobahn, Route Nationale und die ausgedehnten Gewerbegebiete von Manosque sorgen für reichlich Verkehr. Ich wusele mich endlos lange durch den Speckgürtel der Stadt. Nach der Ruhe der letzten Tage ist es mir hier eindeutig zu laut und zu hektisch.

Glücklicherweise ist das komplette historische Zentrum der Stadt eine Fussgängerzone und demzufolge ein willkommener Ruhepol. Ich suche lange bis ich die Tourist Information finde und mir den Weg zum Campingplatz erklären lasse. Dann lasse ich mich auf einer Bank an der alten Kirche nieder und stelle mich auf eine längere Wartezeit ein. Aber Bernhard hat offenbar flott Tempo gemacht und erreicht Manosque früher, als ich erwartet hatte.

Wir fahren raus zum Campingplatz, was noch ein ordentliches Stück bergauf zur Folge hat. Dummerweise gibt es auf dem Weg dorthin keinen Laden, in dem wir unseren Proviant aufstocken können. Die Supermärkte liegen offenbar alle am anderen Ende der Stadt unten im Durancetal.

Ich habe heute allerdings überhaupt keine Lust mehr, noch mal durch den stinkenden Verkehr zu radeln. Während ich das Zelt aufbaue, überkommt Bernhard offenbar der Hunger, und er opfert sich für die notwendige Einkaufstour. Es dauert lange, bis er voll beladen zurückkommt. Aber sein Einsatz hat sich gelohnt, wir zaubern uns ein köstliches Mahl und tanken einige Biere nach.

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