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Mittwoch, 15.09.: Roussillion - Fontvielle

Mittwoch, 15.09.: Roussillion - Fontvielle

In der Frühe hängt dichter Nebel über dem Wald, alles ist klamm. Wir wollen uns, bevor wir weiterradeln, erst den Ockersteinbruch ansehen. So radeln wir ohne unser Gepäck zurück nach Roussillion. Als wir den Ockersteinbruch erreichen, bricht die Sonne durch den Nebel und löst ihn zögernd auf. Man ist hier sehr geschäftstüchtig: wir werden erst einmal um zwei Euro erleichtert, damit wir Zugang zum Steinbruch erhalten…

Die Farben sind in der Tat eine Freude für die Augen - blauer Himmel, grüner Wald und dazu die satten Rot-Töne des Gesteines. Da wir heute früh unterwegs sind, treiben sich auch noch nicht so viele Besucher hier herum. Nachdem wir genug gesehen haben, radeln wir im Schneckentempo kreuz und quer durch die Gassen von Roussillion. Wie bereits in Lourmarin dominieren hier ebenfalls hochpreisige Kunsthandwerksläden und Restaurants.

Wir wollen jedoch weiter und fahren zurück zum Zeltplatz. Die Sonne hat mittlerweile den Nebel "aufgesogen", so dass wir alles trocken einpacken können. Über kleine Strassen fahren wir durch den Wald in Richtung Gordes. Diesen hoch auf dem Berg thronenden Touristenort lassen wir jedoch rechts liegen, wir wollen schliesslich weiter!

Wir radeln flott bei leichtem Gefälle nach Cavaillon, wo der Höhenzug des Luberon ausläuft und wir die Durance abermals überqueren. Hier dominiert die Landwirtschaft. Am Ortsausgang von Cavaillon decken wir uns an einem Hofverkauf mit den köstlichen Früchten der Saison ein.

Auf wenig befahrener Nebenstrasse durch Agrarland nähern wir uns St. Remy. Der südliche Horizont wird von der Hügelkette der Alpilles begrenzt. Hier erreichen wir die Wirkungsstätte von Vincent van Gogh in seinen letzten Lebensjahren. In St. Remy hat er ein Jahr in der Psychiatrie verbracht und dort zahlreiche Bilder gemalt. Den charakteristischen Hügelrücken der Alpilles erkenne ich gleich von seinen Bildern wieder.

Die Ockerfelsen in Roussillion

Auch heute nach über hundert Jahren profitiert das Krankenhaus immer noch von seinem vermutlich prominentesten ehemaligen Patienten. Van Gogh-Jünger können die Stätte seines Wirkens besichtigen, dafür wird zumindest auf großen Schildern an der Strasse geworben.

Uns zieht es nicht in die Irrenanstalt, sondern weiter nach Arles. Wir überqueren die Alpilles und sehen hoch auf einem Bergsporn die monumentale Festung Les Baux liegen. In Maussane legen wir ein kurzes Päuschen ein, um den weiteren Tagesverlauf zu planen. Wir beschließen noch ein Stück weiter zu radeln bis Fontvieille. Hier kaufen wir Proviant und schlagen auf dem örtlichen Zeltplatz unser Domizil auf. Leider sind nicht nur wir hungrig, sondern auch zahlreiche Moskitos…

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