Zurück Weiter
vorherige Etappe nächste Etappe

Freitag, 08.09. Le Rozier - Trebas:

Ab heute läuft mein Reiseprogramm solo weiter, Philippe muss wieder zurück nach Montelimar. Er ist früh auf den Beinen, wir verabschieden uns in der Hoffnung, uns bald wieder zu sehen.

Bei mir dauert es noch eine Weile, bis ich meinen weit verteilten Hausstand gut verpackt ans Rad bringen und starten kann. Ab Le Rozier gibt es beiderseits des Tarn eine Straße bis Millau. Ich wähle die verkehrsärmere linke Flussseite und komme bei bestem Wetter flussabwärts mit leichtem Gefälle zügig nach Millau. Ausgedehnte Kirschplantagen begleiten das linke Flussufer, leider liegt die Erntezeit schon einige Wochen zurück.

In Millau halte ich mich nicht lange auf, sondern radle zügig durch die Stadt, denn ich habe heute noch einige Kilometer vor mir. Ein Stück hinter der Stadt fahre ich im Tarntal unter dem gigantischen Autobahnviadukt durch, den ich am Vortag bereits aus der Ferne vom Causse Noir bewundert hatte. Die kühn elegante Stahlbetonkonstruktion hebt sich kontrastreich von dem blitzblauen Himmel ab, und ich mache zahlreiche Fotos.

Der weitere Streckenverlauf den Tarn abwärts hat einen gänzlich anderen Charakter als in der spektakulären Schlucht zwischen Florac und Le Rozier. Die den Fluss begleitenden Hänge sind nun lange nicht mehr so steil und hoch, Felsen gibt's hier nicht. Stattdessen ist der Fluss an zahlreichen Stellen aufgestaut und wird zur Energiegewinnung genutzt. Der Fluss sieht nun eher aus wie ein lang gestreckter See.

Die Gegend ist einsam, Siedlungen gibt's nur wenige, dementsprechend ruhig geht es auf der Straße zu. Allerdings wechselt die Straße mehrfach die Flussseite und klettert dabei mehrfach auf die begleitenden Höhen, was sich für eine Flusstour als überraschend schweißtreibend erweist. Trotz der Anstrengungen ist die Tour wegen der einsamen Straßen und teilweise schönen Ausblicke von den Höhen sehr schön.

In Brousse-le-Chateau erreiche ich letztlich wieder den Tarn. Das mittelalterliche Dorf glänzt mit einem wunderschönen historischen Ortsbild mit Natursteinhäusern, einer schönen alten Brücke und dem Schloss. Die Infrastruktur entlang der Strecke ist allerdings ansonsten eher spartanisch: Cafés, Campingplätze, Einkaufsmöglichkeiten für Proviant oder Wasserstellen sind selten. Da bin ich über meine Vorratshaltung in der Packtasche doch froh!

Erst in Trebas erreiche ich einen Ort, wo ich Proviant bekomme und auf einem Campingplatz direkt am Fluss mein Zelt aufschlagen kann.

zurück zum Seitenanfang


Zurück Weiter
vorherige Etappe nächste Etappe