Extremadura und Portugal

Korkeichen, Hitze und einsame Straßen

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Allgemeine Tipps:

Tolle Allee bei Portagem

Radeln in der spanischen Extremadura und im portugiesischen Alentejo ist eine wunderbare Art um diese Landstriche kennen zu lernen. Angesichts der Rahmenbedingungen empfiehlt es sich einige Dinge dabei zu berücksichtigen.

Die Topographie auf der von mir gefahrenen Route ist nicht allzu anspruchsvoll. Ausgesprochene Flachlandetappen sind zwar selten gewesen, aber das Höhenprofil ist insgesamt eher moderat. Die landschaftlich mit Abstand interessantesten Etappen lagen ausnahmslos in den Sierras (bzw. portugiesisch: Serra). Wie es der Name erahnen lässt, hat das etwas mit Bergen zu tun, und da geht's bekanntlich auf und ab! Lange, steile Pässe gibt es aber kaum. Stattdessen ist das Fahren geprägt von moderaten Anstiegen und eben solchen Abfahrten, die Steigungen überstiegen dabei kaum 8 %, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen. Vor allem mit voller Zuladung erleichtert ein bergtaugliches Rad das Vorankommen ungemein.

Die Strassen sind vor allem in Spanien sehr gut asphaltiert, so dass man durchaus auch mit schmaler Rennradbereifung komfortabel reisen kann. Hier wurden umfangreiche EU-Gelder investiert, um die Verkehrswege zu verbessern. In Portugal hat sich die Situation auch deutlich verbessert, obwohl es durchaus vereinzelt noch grobe bucklige Pisten geben kann.

In der spanischen Extremadura herrscht kaum Verkehr auf der Strasse, man ist weitgehend allein unterwegs. Autofahrer sind rücksichtsvoll gegenüber Radlern. In Portugal ist das etwas anders, das Verkehrsaufkommen ist ungleich stärker, die Leute brettern teilweise wie die Irren! Ein wachsames Auge, ein offenes Ohr und defensive Fahrweise erleichtern das Überleben auf der Strasse.

Einkaufsmöglichkeiten und Unterkünfte sind in Spanien generell rar, in Portugal sieht es etwas besser aus. Es ist hilfreich sich im Notfall auf Wildzelten einzurichten und immer eine Notration in der Packtasche mitzunehmen. Wasser zu bekommen ist nicht immer einfach, Brunnen gibt es in den Ortschaften nur selten. Wer an die Tür klopft und freundlich fragt, bekommt aber meistens auch das gewünschte lebensnotwendige Nass.

Zum Radeln sind die Vor- und Nachsaison sehr angenehm. In der Hauptsaison von Juli bis August ist es meistens viel zu heiß zum radeln. Der Mai eignet sich gut, da ist es abends lange hell, die Dehesas blühen und die Temperaturen sind mild. Der Juni wird dann zunehmend trockener und vor allem wie im Jahr 2003 auch schon sehr heiß! Sonnenschutz und Siesta zwischen 14 und 17 Uhr sind dann angeraten. Im September und Oktober ist alles verbrannt, das Land erscheint gelb verdörrt. Die Temperaturen sind zum Radeln zwar noch sehr angenehm, aber es wird bereits früh dunkel.

Die Radelsaison ist in Portugal wegen des Einflusses vom Atlantik etwas ausgeglichener als in Spanien. Die sommerlichen Temperaturextreme fallen dort nicht so stark aus wie in der Extremadura. Radeln ist dort daher auch während der heißesten Monate durchaus nicht unangenehm.


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