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Samstag, 04.09.: Pont du Gard - Carom

Samstag, 04.09.: Pont du Gard - Carom

In Remoulins herrschen noch überraschend hohe Temperaturen, das Einrichten unserer "Wohnmobile" und das Verstauen des Gepäckes ist schweisstreibend. Nach der langen Busfahrt ist uns nicht nach Ausruhen zumute, wir wollen unsere Glieder gleich in Schwung bringen. Was fehlt, ist Wasser für die ersten Kilometer. Bei diesen Temperaturen wird der Körper bald nach dem Nass verlangen.

Der erste Laden, über den wir stolpern, ist uns nicht ganz unvertraut. Vier Buchstaben geben untrüglich Aufschluss darüber, dass vor uns schon andere Landsleute diesen Teil der Welt erschlossen haben: LIDL! Das Sortiment ist uns ebenso vertraut wie der Name. Na ja, egal: Wasser ist Wasser, und das erfüllt eben auch bei LIDL seinen Zweck!

Um in die Provence hinüber zu kommen, müssen wir zunächst das Rhonetal queren. Und das ist nicht ganz ohne: das Rhonetal ist dicht besiedelt und verkehrstechnisch perfekt erschlossen. Jeder, der von Nord- oder Mitteleuropa nach Südfrankreich oder Spanien will, muss zwangsläufig hier durch. Es ist nicht ganz einfach einen Weg abseits der stark befahrenen Strassen zu finden. Aber dank genauem Kartenstudium finden wir einen Weg, der nicht so stark befahren ist. Ein paar Kilometer auf der Route Nationale 100 in Richtung Avignon bleiben uns allerdings nicht erspart. Wir verlassen die Schnellstrasse jedoch bald und folgen dem Westufer der Rhone bis Roquemaure auf einer angenehmen Nebenstrasse. So umfahren wir Avignon grosszügig.

Der Mt. Ventoux

Nachdem wir auf das Ostufer der Rhone gewechselt haben, durchqueren wir das Weinanbaugebiet von Chateauneuf. Hier wurde bereits zu Zeiten der Avignon'schen "Gegenpapstszene" ein guter Tropfen angebaut. Heute locken berühmte Kellereien Freunde feiner Getränke aus aller Welt in die Region.

Durch die Weinhügel des Rhonetales kommen wir zügig voran. Ab Bedarides wird es flach, die Strecke ist schön, kaum befahren und folglich bestens zum einradeln geeignet. Wir erreichen am Nachmittag das Städtchen Carpentras. In der Ferne leuchtet bereits die weiße Kalkkuppe des höchsten Berges der Region, der Mt. Ventoux.

Carpentras ist geschäftig, auf den Strassen ist einiges los. Wir gönnen uns in der Bar einen Kaffee und machen zum ersten Mal ernüchternde Bekanntschaft mit den ortsüblichen Tarifen derartiger Stimulantien. In Carpentras beginnt der zunächst noch moderate Anstieg zum Berg der Winde.

Am Ende des ersten langen Tages, wo uns zudem noch die lange Busfahrt in den Knochen steckt, verlassen Bernhard irgendwann die Kräfte. So entscheiden wir, nicht mehr nach Malaucène über den Buckel hinüber zu fahren, sondern in Caromb am Südhang des Mt. Ventoux zu nächtigen. Der Zeltplatz dort ist nicht schlecht, er hat viel Schatten und eine gute Aussicht bis hinüber ins Rhonetal.

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