Zurück Weiter
vorherige Etappe nächste Etappe

Montag, 01.08. Villeneuve - Béziers - Villeneuve:

Orbbrücke in Béziers

Ich bin am Ziel meiner Tour angelangt und habe noch zwei Tage lang Gelegenheit, Béziers und Umgebung zu erkunden. Nun ist rumtrödeln angesagt - nach über 1200 Kilometern im bergigen Gelände darf ich mir das jetzt gönnen. Da ich nichts mehr zu futtern in den Packtaschen habe, frische ich zunächst mal meine Vorräte auf und frühstücke ausgiebig auf einer Bank am Canal.

Direkt am Canal führt ein gut asphaltierter Radweg in Richtung Mittelmeer. Der Weg lockt mich und ich radele die 10 Kilometer an die Küste. Was mich dort erwartet, ist allerdings eher ernüchternd: Die Infrastruktur ist für den gehobenen Massentourismus optimiert, die Küste ist vollständig zugebaut, endlose Ferienhaussiedlungen dominieren das Bild, der lange gerade schattenlose Sandstrand übt auf mich keinen Reiz aus. Nach einem kurzen Blick über die flachen Dünen kehre ich etwas enttäuscht um und verlasse das Mittelmeer schnell wieder.

Stattdessen radele ich am Canal zurück nach Béziers. Das Wetter ist allerdings nicht so toll heute, und es regnet ab und zu ein wenig. Die Stadt hat eine große zentrale Mittelachse. Wie in diesem Teil Frankreichs üblich, wird der große Platz von zahlreichen Platanen beschattet. Hier flaniert man gern und reichlich, zahlreiche Cafés laden zum verweilen ein. Ich treibe mich in der Stadt herum und gelange zu einem schönen Aussichtspunkt an einer kleinen Kirche hoch über dem Tal des Flusses Orb. Hier lungern auch zwei spanische Brüder herum, die auf Gitarre und Bongos einen Flamenco zaubern, der mir die Gehörgänge frei pustet und mein Blut in Wallungen bringt.

Am späten Nachmittag verlasse ich die Stadt und radele zurück zum Campingplatz nach Villeneuve. Ich schwimme eine Runde im Schwimmbecken des Platzes und bereite anschließend am Zelt mein Abendessen. Dabei beginnt ein lang anhaltender Regen, der mich ins Zelt treibt und dort verharren lässt. Ich genehmige mir in meinem mobilen Heim ein Fläschchen Wein und schlummere schließlich unter dem monotonen Tröpfeln auf dem Zeltdach ein.

zurück zum Seitenanfang


Zurück Weiter
vorherige Etappe nächste Etappe