Extremadura und Portugal

Korkeichen, Hitze und einsame Straßen

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15. Etappe (Dienstag 24.06.2003):
Portalegre - Assumar - Arronches - Campo Maior - Elvas
(Distanz 85 km, Fahrzeit 4,5 Stunden)

15. Etappe: Portalegre - Elvas

Aufgrund der Erfahrungen im heißen Spanien stehe ich früh auf, um der zu erwartenden Hitze möglichst zu entgehen. Zu meiner Überraschung ist es um halb sechs in der Frühe völlig nebelig und ziemlich kühl.

Etwas verwundert schwinge ich mich nach einem Katzenfrühstück auf's Rad und verlasse fröstelnd die Berge der Serra. Unten in der Ebene sieht es ziemlich trübe aus, der Himmel ist durch den Hochnebel bedeckt, es könnte Regen geben. Die Strasse über Arronches nach Campo Maior ist nicht allzu spannend. Schnurgerade führt die Piste in welligem Auf und Ab durch die lichten Korkeichenwälder und durch endlose Ackerlandschaften. Es herrscht reger Verkehr, wegen der übersichtlichen Piste heizen die Autos schnell. Diese Etappe ist etwas zum "abmetern".

Flott erreiche ich Campo Maior und lege dort eine ausgedehnte Frühstückspause ein. Hier beginnt der Nebel sich aufzulösen. Die Sonne kommt raus und es wird wieder warm! Es ist nun nicht mehr weit bis zu meinem Tagesziel Elvas. Landschaftlich geht es auf dem letzten Teilstück sehr ähnlich weiter.

Die Plaza in Elvas

Kurz nach dem Mittag erreiche ich die schöne Stadt Elvas mit der vollständig erhaltenen Befestigungsanlage. Außerhalb der Stadtbefestigung hat die Neuzeit Einzug gehalten: An der Ortsumgehungsstrasse leuchtet mir schon von weitem das LIDL-Logo entgegen - schöne neue Welt! Aber auch ich kann mich dem zweifelhaften Reiz des Discounters nicht entziehen und frische bei der Gelegenheit meine Vorräte auf.

Der Campingplatz liegt in fußläufiger Entfernung zur Stadt. Nach einchecken, Zeltaufbau und duschen begebe ich mich in die Stadt. Das Wetter hat sich inzwischen deutlich verbessert, perfekt um die Stadt zu erkunden. Den ersten Überblick verschaffe ich mir fast schon traditionell vom Castelo. Der Blick schweift weit hinüber bis ins spanische Badajoz. Die Altstadt ist ein Juwel, geprägt von weißen Häusern, deren Hauskanten, Fenster und Türen alentejo-typisch ocker abgesetzt sind. Zum Abschluss des Tages finde ich mich auf dem zentralen Stadtplatz wieder, wo ich mir im schwindenden Tageslicht einige kühle Biere gönne. Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre.


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