Extremadura und Portugal

Korkeichen, Hitze und einsame Straßen

zurück zur 15. Etappe

16. Etappe (Mittwoch 25.06.2003):
Elvas - Juromenha - Alandroal - Redondo - Evora
(Distanz 90 km, Fahrzeit 5 Stunden)

16. Etappe: Elvas - Evora

In altbewährter Strategie ist die Nacht für mich früh vorbei. Am frühen Morgen ist es noch herrlich frisch, die Landschaft bis Redondo ist deutlich anregender als am Vortag. Das Gelände ist auf der Nordseite des Guadiana sehr bewegt. Im tief stehenden Morgenlicht werden die modellierten Weizenfelder perfekt herausgearbeitet. Zwischen Redondo und Evora ist die Landschaft fast flach und nur noch leicht wellig.

Ich komme schnell voran und erreiche kurz nach dem Mittag mit Evora ein weiteres Juwel unter den portugiesischen Städten. Der Campingplatz liegt etwa 2 km außerhalb der Stadt. Dort treffe ich einen der wenigen Reiseradler dieser Tour, einen slowenischen Landsmann. Mit ihm tausche ich mich über die wichtigsten radelspezifischen Besonderheiten der Region aus.

Nachdem ich mein Lager eingerichtet habe, mache ich auf den Weg in die Stadt. Die Altstadt ist als Ensemble von der UNESCO komplett als Weltkulturerbe anerkannt. Dementsprechend sind hier etliche Mittel hinein geflossen, um dieses einmalige Erbe zu erhalten und zu sichern. Ich verbringe den Rest des Tages, um die zahlreichen Ecken und Winkel der perfekt restaurierten weißen Stadt zu erkunden und um das Leben auf den Plätzen zu genießen. Hier lerne ich mal wieder einen der Vorzüge von großen alten Kirchen schätzen: Im Inneren ist es schön dämmrig und angenehm kühl, ein guter Kontrast zum grellen Kontrast der Mittagshitze draußen.

Manuelinische Kirche in Evora

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Am Ende eines langen spannenden Tages erreiche ich mein Zelt in der Dunkelheit. Ich gönne mir noch ein köstliches Fläschchen Wein unter dem Sternenhimmel, dann entschwinde ich ins Reich der Träume.


weiter zur 17. Etappe