|
Mittwoch 10.03.: Sydney - Lithgow Im Laufe der Nacht hat es sich doch erfreulicherweise etwas abgekühlt, so dass ich voller Zuversicht auf die heute anstehende Steigungsstrecke in die Blauen Berge blicke. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von meinen Freunden und düse erstmal mit dem voll bepackten Rad in der S-Bahn raus aus der Stadt. Sydney ist eine sehr weitläufige Metropole mit viel Verkehr, eine Fahrradinfrastruktur ist, wenn überhaupt, dann nur sehr rudimentär vorhanden. Darauf verzichte ich und komme so mit der Bahn schnell nach Richmond an den Rand der Metropole. Richmond liegt am Fuß der Blauen Berge, das Wetter sieht allerdings, im Gegensatz zu gestern, überhaupt nicht mehr so angenehm aus. Der Himmel ist vollständig verhangen, und von den Bergen ist kaum etwas zu erkennen. Mit gemischten Gefühlen starte ich. Als ich nach wenigen Kilometern in Kurrajong den ersten ernstzunehmenden Anstieg erreiche, regnet es munter los! Hey, ich kam hierher um zu schwitzen! Nun geht es gerade so weiter, wie es in Neuseeland aufhörte, so ein Ärger! Ich ackere Stunde um Stunde hinauf in die Berge. Mit zunehmender Höhe wird der Regen kälter, am Mt. Tomah verschwindet die Strasse schliesslich auch noch zusätzlich im Nebel. Ich bin mittlerweile durchnässt, durch die Brille ist schon lange nichts mehr zu erkennen, und der Streckenverlauf ist sehr anspruchsvoll. Neben den 1000 rechnerischen Höhenmetern kommen auf Grund der Topografie noch viele weitere durch etliche unerwartete Gefälleabschnitte dazu. Die Piste hat Achterbahn-Charakter. Es ist jammerschade, dass ich heute nichts sehen kann. Ich weiss aus besseren Zeiten, dass es hier oben einige tolle Aussichtspunkte in die Täler und Schluchten der Blauen Berge gibt. Am Abend erreiche ich ziemlich groggy und nass die Stadt Lithgow. Es ist ungemütlich kalt hier oben. Nachdem ich im Camp mein Zelt aufgebaut habe, gönne ich mir eine lange heisse Dusche, die habe ich jetzt nötig. Ich bin allerdings etwas verunsichert über die derzeitigen klimatischen Bedingungen, denn in Australien habe ich bislang noch nicht oft gefroren…
|