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Donnerstag 11.03.: Lithgow - Blayney In der Nacht hat es noch etwas geregnet, am Morgen wird es endlich trocken. Nachdem ich Lithgow auf der Nebenstrecke verlassen habe, wird es ernst. Die Strecke nach O`Connell zählt mit zu den härtesten, die ich je gefahren bin. Hier gibt es keinen ebenen Meter. Es geht in regelmässigem Wechsel entweder steil hinauf oder steil hinunter. Die Krönung war ein Teilstück mit 20% Steigung. Einige Bauarbeiter, die hier die Löcher in der Strasse flicken, staunen nicht schlecht, dass dort einer mit dem Rad hoch will und ulken mit mir herum. Hier wird wohl nicht so oft geradelt. Ab O`Connell entferne ich mich immer weiter von der Great Dividing Range, der Wetterscheide in Australien's Osten. Hier wird die Strecke etwas moderater und es kommt sogar irgendwann die Sonne heraus. Ich erreiche die Stadt Bathurst schliesslich schneller als erwartet. Nachdem ich dort Pause gemacht und meinen Proviant aufgestockt habe, entscheide ich mich, weiter zu fahren nach Blayney. Mangels geeigneter Nebenstrecken muss ich nun auf dem "Great Western Highway" weiterradeln. Der Verkehr hält sich jedoch zum Glück in Grenzen. Kurz bevor ich Blayney erreiche, wartet zum Abschluss des Tages Fitzgerald's Mount. Hier muss ich rüber, einige steile Kilometer lassen mein Blut noch mal in Wallungen geraten. Der Caravanpark in Blayney hat kaum Gäste, umso mehr stürzen sich am Abend die bluthungrigen Mosquitos auf gut durchblutete Radlerbeine. Während ich mit Spaghetti meinen Kohlehydratspeicher wieder auffülle, denke ich darüber nach, dass sich auch hier wieder das uralte Prinzip der Evolution bewahrheitet: Fressen und gefressen werden!
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