Neuseeland und Australien

Radeln am anderen Ende der Welt, oder was sonst alles in die Hose geht…

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Dienstag, 23.03. Batemans Bay - Greenpatch/Jervis Bay:

Dienstag, 23.03. Batemans Bay - Greenpatch/Jervis Bay:

Heute habe ich einen langen Tag auf dem Princess Highway vor mir, alternative Strecken gibt es hier an der Küste leider nicht. Die Landschaft ändert sich gegenüber dem Vortag kaum. Die Strasse führt in beständigem Auf und Ab durch endlosen Busch. Der Verkehr hält sich zum Glück in Grenzen.

Ich komme zügig voran und erreiche Ulladulla, wo ich mir am Hafen eine ausgedehnte Pause gönne. Im weiteren Verlauf der Strecke wird es im Conjola Nationalpark noch einmal richtig bergig. Am Nachmittag kann ich endlich den Highway verlassen, um auf Nebenstrecken zur Jervis Bay zu gelangen. Hier entlang des St. George Basin herrscht überraschend viel Verkehr. Der See hat eine bevorzugte Wohnlage und ist demzufolge gut erschlossen.

Ich erreiche schliesslich die Jervis Bay und radele weiter an das Südende der Bucht zu einem meiner Lieblingsorte in Australien. Hier liegt inmitten des Booderee Nationalparkes, welcher seit einigen Jahren von der örtlichen Urbevölkerung gemanagt wird, das Greenpatch Camp. Man munkelt, der Sand der Jervis Bay sei der weisseste auf Erden. Kann gut sein, denn ohne Sonnenbrille wird man am Strand "schneeblind".

Pause am Strand in Greenpatch

Die Vorfreude auf dieses paradiesische Fleckchen Erde wird jedoch jäh unterbrochen, als ich feststellen muss, dass das gesamte Camp und der angrenzende Busch ein Raub der Flammen geworden sind. Der Weg vom Paradies zur Hölle ist nicht weit! Das sieht sehr bedrückend aus. Alles ist verwaist und geschlossen. Ich bin etwas ratlos und ziemlich enttäuscht.

Hier hatte ich ein paar Tage Strandfreuden eingeplant, aus denen nun nichts zu werden scheint. Zurückradeln nach Vincentia hat wenig Sinn, es wird bereits dunkel. Ich suche mir irgendwo einen freien Platz, wo mir kein abgebrannter Baum auf den Kopf fallen kann und schlage dort mein Zelt auf. Die Sanitäranlagen sind zum Glück noch geöffnet und funktionsfähig, so dass ich immerhin noch eine kalte Dusche bekomme. Ich koche meine mitgebrachten Leckereien und geniesse trotz der widrigen Umstände die Einsamkeit der Bucht. Ganz allein bin ich allerdings nicht, denn ich habe Gesellschaft von einigen Hundert Mücken, einigen Possums und einer Beutelratte, die sich ebenfalls allesamt auf ein opulentes Abendessen freuen...

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